3. Einheit
3. Gruppenstunde
Jesus mit Dir - Christus - Vergangenheit und heute
Die Firmbewerberinnen und Firmbewerber lernen Jesus kennen. An das historische Bild von Jesus kommen wir nicht einfach vorbei. Deshalb stellt sich für jeden Christen die Frage: Wie passen der Jesus der Bibel und meine persönliche Beziehung zu ihm zusammen? Die Firmvorbereitung möchte dazu ermutigen, sich selbst ein Bild von Jesus zu machen.
Schwerpunkte
- Historischer Jesus:
- Wanderprediger in Israel/Palästina vor ca. 2000 Jahren
- Charismatische Persönlichkeit ein Star
- Verkündigte Botschaft von Nächstenliebe und Barmherzigkeit
- Spannung zwischen historischem Jesus und persönlicher Christus-Beziehung
- Ziel: Ermutigung, sich selbst ein Bild von Jesus zu machen
- Zentrale Frage: Wie passen der biblische Jesus und meine persönliche Beziehung zu ihm zusammen?
Film: Auferstanden (2016)
Inhalt der Stunde
Die Firmvorbereitung soll den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern helfen, eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus aufzubauen. In dieser Firmstunde geht es darum, das Bild von Jesus in der Vergangenheit mit dem Bild, das wir heute von ihm haben, zu vergleichen.
Wer war Jesus? In der Bibel finden wir Berichte über das Leben von Jesus von Nazareth, einem jüdischen Wanderprediger, der vor ca. 2000 Jahren im heutigen Israel und Palästina gelebt hat. Die Bibel zeichnet das Bild eines charismatischen Mannes, der die Menschen durch seine Predigten und Wundertaten faszinierte. Er wandte sich vor allem den Armen und Ausgestoßen zu und verkündete eine Botschaft der Nächstenliebe und Barmherzigkeit. Jesus sah sich selbst im Lichte alttestamentlicher Prophezeiungen als der verheißene Erlöser. Er stieß damit auf den Widerstand der jüdischen und römischen Obrigkeit. Jesus wurde als politischer Aufrührer angeklagt und hingerichtet.
Das Christusbild heute Für Christen ist Jesus Christus bis heute eine zentrale Identifikationsfigur. Allerdings hat sich das Christusbild im Laufe der Kirchengeschichte gewandelt. Stand zunächst der leidende und gekreuzigte Jesus im Mittelpunkt, rückte später der auferstandene und triumphierende Christus stärker in den Blick. Heute sehen viele in Jesus vor allem ein moralisches Vorbild in Sachen Nächstenliebe und Gewaltlosigkeit. Andere betonen eher seine spirituelle Bedeutung als „Sohn Gottes“. Viele Aspekte des historischen Jesus geraten dabei in den Hintergrund.
Fragen an die Leitung der Gruppe
Persönliche Fragen:
- Welche Aspekte des Lebens und der Botschaft von Jesus sprechen Dich persönlich am meisten an?
- Was bedeutet Jesus heute für Deinen eigenen Glauben und Dein Christsein?
Diskussionsfragen:
- Sollte die Kirche das historische Bild von Jesus stärker betonen? Oder ist die spirituelle Bedeutung wichtiger?
- Wie können wir Jesu Vorbild für Nächstenliebe und Barmherzigkeit in unserem eigenen Leben umsetzen?
Verbindung zur Firmvorbereitung:
- Wie kann diese Firmstunde uns helfen, eine persönliche Beziehung zu Jesus aufzubauen?
- Welche Schritte können wir konkret unternehmen, um uns selbst ein Bild von Jesus zu machen?
Ideen für Treffen:
1. Was würde Jesus heute tun?
Ablauf:
Einstieg
- Brainstorming zum Thema "Was wissen wir über das Leben von Jesus?"
- Gemeinsame Zuordnung der genannten Aspekte zu den Bereichen "Fakten", "Biblische Geschichten", "Interpretationen"
Gruppenarbeit
- Kleingruppen à 3-5 Personen
- Jede Gruppe erhält ein Case Study mit einer aktuellen Problemsituation (z.B. Flüchtlingskrise, Corona-Pandemie, Jugendarbeitslosigkeit)
- Aufgabe: Überlegt Euch, was Jesus in dieser Situation tun bzw. wie er reagieren würde. Sammelt Ideen und Argumente.
Präsentation
- Jede Gruppe stellt ihre Case Study und Überlegungen vor
- Gemeinsame Diskussion: Sehen wir Parallelen zwischen Jesus damals und den Herausforderungen heute?
Abschluss
- Zusammenfassung: Was nehmen wir mit für unser persönliches Jesusbild?
- Eventuell kreativer Abschluss: Collage mit Aspekten eines "Jesus 2024"
Durch die Arbeit an konkreten Beispielen kann eine Verbindung zwischen der historischen Person Jesus und seiner Relevanz für die Gegenwart hergestellt werden. Die Firmlinge setzen sich aktiv mit Jesus auseinander.
2. Mein Tag mit Jesus
Phase 1: Szenenziehung Jeder Teilnehmer der Gruppe zieht eine Szene oder Episode aus dem Leben Jesu. Dazu wird vorher gemeinsam ein Fundus solcher Bibeltexte zusammengetragen und ausgelegt, z.B. bestimmte Wunder- oder Heilungsgeschichten, Gleichnisse, Jesus bei bestimmten Begegnungen etc. Die Firmlinge suchen sich dann je eine dieser Bibelstellen aus, die sie näher interessiert und die einen Einblick in das Reden, Handeln und die Gedankenwelt von Jesus geben.
Phase 2: Kleingruppenarbeit Anschließend bilden sich Kleingruppen von 3-4 Personen. Die Gesamtgruppe kann je nach Größe in 5-7 Kleingruppen aufgeteilt werden. Das bringt eine gute Dynamik. In den Kleingruppen erhalten die Firmlinge nun den Auftrag, die von jedem Einzelnen ausgewählte Bibeltexte als eine kleine Szene umzusetzen - entweder als kurzes Theaterstück oder in Form eines Dialogs. Dafür haben sie 30-45 Minuten Zeit. Wichtig ist, dass jeder Firmling möglichst eine aktive Rolle in der Gestaltung der Szene übernimmt, sei es als Schauspieler oder z.B. Erzähler. Kostüme oder Requisiten können ergänzend eingesetzt werde
Phase 3: Präsentation & Austausch Abschließend präsentieren die Kleingruppen nacheinander ihre Bibelszenen vor der Gesamtgruppe, die jeweils ihre Mitschüler als Publikum bildet. Im gemeinsamen Austausch reflektiert jede Kleingruppe einzeln über folgende Aspekte: Was konnten wir durch die Gestaltung über Jesus lernen oder welche Facetten seiner Persönlichkeit wurden uns wichtig? Was nehme ich persönlich für mein Bild von Jesus mit? So kann die Auseinandersetzung mit dem Bibeltext vertieft und auf die eigene Lebenswelt übertragen werden.
3. Jesus’ Tagebuch
Phase 1: Textauswahl Die Teilnehmer suchen sich zunächst einzeln und still für sich eine einprägsame Begebenheit oder Episode aus dem Leben Jesu aus, z.B. die Bergpredigt, die Speisung der 5000, Jesu Gebet im Garten Getsemane oder das Letzte Abendmahl mit seinen Jüngern. Als Hilfestellung kann der Gruppenleiter eine Auswahl solcher Textstellen zusammenstellen und auslegen oder gezielte Vorschläge machen. Wichtig ist, dass die Firmlinge einen Bibeltext auswählen, der sie persönlich anspricht.
Phase 2: Versetzung in Jesu Lage Nun erfolgt der perspektivische Wechsel: Die Teilnehmer versetzen sich gedanklich in die Lage von Jesus an diesem bestimmten Tag und reflektieren, was er wohl in seinem Tagebuch festgehalten hätte. Wie hat er diesen Tag wahrgenommen, was hat er gefühlt, gedacht, erlebt? Die Firmlinge notieren stichpunktartig Ideen für einen möglichen Tagebucheintrag. Leitfragen können sein: Was ist heute passiert? Wie habe ich mich dabei gefühlt? Was habe ich gedacht oder erlebt? Was nehme ich mit aus diesem Tag?
Phase 3: Präsentation und Austausch Abschließend stellen einige Freiwillige ihre persönlichen Tagebuchtexte vor. Im gemeinsamen Austausch können dann neue oder überraschende Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt Jesu reflektiert werden, die durch den Perspektivwechsel deutlich wurden. Das Ziel ist es, dadurch Jesu Innere besser nachvollziehen zu können.
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