4. Einheit
4. Gruppenstunde
Heiliger Geist in Dir - Begeisterung
Den Firmbewerberinnen und Firmbewerbern wird aufgezeigt, durch welche Handlungen der Geist Gottes sichtbar wird. Sie entdecken, dass der Geist Gottes zur Vielfalt befreit, und sie erfahren, dass Begeisterung und Freude starke Zeichen des Heiligen Geistes sind.
Schwerpunkte
- Begeisterung - wozu und wofür?
- rûach: Atem und Feuer Gottes
- Feuer und Kraft in mir
- Firmung: Gottes Geist in mir
Film: Das erstaunliche Leben des Walter Mitty (2013)
Inhalt der Stunde
Der Geist Gottes ist der Motor der Welt. Damit ist gemeint, dass Gott im Geist konkret in die Welt einwirkt. Diese Überzeugung hat seine Wurzeln im Alten Testament. Im Hebräischen finden wir das Wort „rûach“, das so viel heißt wie „wehen“, „atmen“. Daraus wurde die Bedeutung Geist bzw. **Lebenskraft **abgeleitet. Im Alten Testament wird vom Geist Gottes gesprochen, wenn zum Ausdruck gebracht wird: Gott selbst wird hier erfahrbar - Gott selbst handelt hier. Geist hat wahrnehmbar mit dem Leben zu tun. Die ursprüngliche Wortbedeutung des Wortes „rûach“ macht deutlich, dass es nicht einfach ist, den Geist Gottes zu erklären. So wie der wehende Wind ist der Geist Gottes nicht sichtbar.
Der Wind wird erst durch seine Wirkung, z.B. wenn er Blätter bewegt, sichtbar. So wird auch der Geist Gottes durch sein Wirken sichtbar. Daher können Ereignisse oft erst im **Rückblick **mit dem Geist Gottes in Verbindung gebracht werden.Im Neuen Testament wird der Geist als **Beistand **und „Mutbringer“ beschrieben. So verspricht Jesus nach dem Johannesevangelium seinen Jüngern, dass er den Geist (Beistand, Mutbringer) schicken wird, um sein Wirken fortzusetzen.
Damit wird die Kirche (= Gemeinschaft in der Nachfolge Jesu) zum Erfahrungsraum des Geistes: Durch das Wirken des Geistes Gottes (die Kraft Gottes) verbreitet sich die Botschaft von Jesus Christus, vom Reich Gottes. Konkret heißt das, dass der Geist Gottes z. B. im Umgang miteinander sichtbar wird.Der Apostel Paulus betont, dass das Wirken des Geistes keine Einbahnstraße und nicht „zauberhaft“ ist. Der Beitrag der Menschen ist für den Geist notwendig. Das bedeutet z. B. zu erkennen, wo Ungerechtigkeit geschieht, und dann aktiv zur Veränderung beizutragen. Die Gaben des Geistes (z.B. Weisheit, Rat oder Gottesfurcht) unterstützen den Menschen und stärken ihn dabei. „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“ Diese bestärkende Zusage, die alle bei ihrer Firmung erhalten, erinnert daran, dass Gottes Geist mit den Getauften ist. In der Firmung wird das nochmals besiegelt und bestätigt, was mit der Taufe begonnen hat.
Die Antwort „Amen“ bringt zum Ausdruck, dass die Getauften (und Gefirmten) dieses Geschenk annehmen und Menschen sein wollen, in denen Gottes Geist wirken kann. Es kommt das persönliche „Ja“ zum Ausdruck: „Ja, ich will mit Gott leben“, d. h. ich will offen bleiben für den Geist Gottes. Diesem persönlichen Ja geht voraus, dass ich auf meinem Lebensweg den Geist Gottes bereits erlebt habe. Und dieses Ja enthält das Versprechen, dass ich den Geist Gottes auch durch mich wirken lassen will.Somit stärkt der Geist Gottes den Glauben, aber es braucht auch den Glauben, damit ich den Geist Gottes erfahren kann, und es braucht meine Bereitschaft, damit er wirken kann.
Video zum Einstieg in die Stunde:
Fragen an die Leitung der Gruppe
- Wo und wie finde ich meine Lebenskraft?
- Gibt es Situationen in meinem Leben, die ich mit dem Wirken des Geistes Gottes in Verbindung bringe?
- Wann und wo würde ich das Wirken des Geistes gerne mehr spüren?
- Wie und wo mache ich den Geist Gottes sichtbar?
Ideen für Treffen:
1. Geist Windmobile
Phase 1: Einführung
- Hört das Lied: Heiliger Geist von DMMK
- Welche Aspekte sprechen Euch besonders an? Was ist Euch wichtig?
Phase 2: Wind-Erfahrung
- Gemeinsamer Gang nach draußen
- TN schließen die Augen und nehmen eine Minute lang nur den Wind wahr (spüren, hören, riechen)
- Austausch: Was habe ich wahrgenommen? Wo wurde der Wind konkret spürbar?
Phase 3: Windmobile basteln
- Jeder TN bekommt Holzstäbe, Faden und Windräder/Federn
- Basteln ein eigenes kleines Windmobile
- Dabei überlegen: Wo erfahre ich den "Geist-Wind" in meinem Leben? Was "bewegt" er?
Phase 4: Vorstellen & reflektieren
- Vorstellen der Windmobile
- Was verbinde ich mit meinem Windmobil? Was sagt es über den Geist Gottes aus?
- Persönliche Statements: Ein Satz zum Thema "So erfahre ich Gottes Geist"
2. Geist-Botschaften
Phase 1: Impuls
- TN lesen nachdenklich den Bibeltext Römer 5,5 („Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist“)
- Austausch: Was sagt euch dieser Satz? Was bedeutet er für euch?
Phase 2: Geist-Botschaften gestalten
- Jeder TN bekommt einen Tonkarton in Herzform
- Aufgabe: Gestaltet auf dem Herz eure ganz persönliche „Geist-Botschaft“, die euch Mut oder Kraft gibt
- Dafür Elemente wie Symbole, Bilder, Bibelverse, Stichworte etc. verwenden
Phase 3: Vorstellen
- TN stellen in Kleingruppen ihre Herzen vor und erklären ihre Botschaften
- Anschließend können die Herzen an einer Pinnwand geheftet/aufgehängt werden
Phase 4: Abschluss
- Gemeinsames Gebet: Jeder kann in einem Satz laut aussprechen, wofür er gerade besonders Gottes Geistkraft braucht
- Segen: „Gott segne und stärke euch durch die Kraft seines Geistes“
Durch diesen kreativen Zugang setzen sich die TN individuell mit der konkreten Bedeutung des Heiligen Geistes für den eigenen Glauben und Alltag auseinander.
3. Geist-Cocktail
Phase 1: Einstieg
- TN mixen gemeinsam einen einfachen Cocktail (z.B. mit Orangensaft, Mineralwasser, Eiswürfeln)
- Gespräch: Was macht einen leckeren Cocktail aus? Welche Zutaten braucht es?
Phase 2: Biblischer Impuls
- Input: Die vielfältigen Gaben des Heiligen Geistes (1 Kor 12) als "Zutaten" für ein geisterfülltes Leben
- Austausch: Von welchen Gaben profitiere ich besonders? Wo kann ich sie einbringen?
Phase 3: Geist-Cocktails mixen
- Kleingruppen à 3-4 Personen
- Jede Gruppe kreiert einen eigenen "Geist-Cocktail" mit Symbolen für unterschiedliche Gaben
- Gemeinsames Anstoßen mit den Cocktails
Phase 4: Diskussion & Reflexion
- Welche neuen Aspekte nehme ich mit?
- Wo wünsche ich mir mehr "Feuer" durch Gottes Geist?
- Persönliche Bitte: Um welche Gabe möchte ich Gott besonders bitten?
Durch die Metapher des Cocktails wird die bereichernde Vielfalt der Gaben des Geistes erlebbar. Die TN setzen sich auf kreative Art damit auseinander.
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